Wie trifft man gute Entscheidungen? Darüber spricht Prof. Dr. Philip Meissner, Professor für strategische Entscheidungsfindung an der ESCP Business School, in der aktuellen Episode des #ErfolgsgeDANKE-Podcasts. Philip Meissner erzählt davon, wie wir es durch gewisse Methoden sogar schaffen, uns zu besseren Entscheidungen zu "tricksen" – und welchen Wert Meditation für die Entscheidungsfindung hat.
In der Episode #28 des Podcasts "ErfolgsgeDANKE" mit Host Björn Waide ist Professor Philipp Meissner von der ESCP Business School zu Gast. Das Gespräch dreht sich um die Komplexität von Entscheidungen, den Einfluss von Social Media auf unser Denken und die Kunst, gute Entscheidungen zu treffen – auch in ungewöhnlichen Bereichen wie der Partnerwahl.
Meissner betont, dass wir täglich bis zu 20.000 Entscheidungen treffen, oft unbewusst und auf Autopilot. Er erklärt, dass viele Menschen Entscheidungen aufschieben oder aus Angst vor Fehlentscheidungen meiden. Dies ist besonders im Unternehmenskontext relevant, wo Entscheidungsfindung ein Schlüsselthema ist. Durch die Kombination aus Forschung und praktischen Tools können Entscheidungsprozesse vereinfacht werden.
Meissner diskutiert typische Probleme bei der Entscheidungsfindung, wie Selbstüberschätzung und emotionale Verzerrungen. Er stellt dar, wie systematische Fehler durch sogenanntes Debiasing – das Reduzieren von Verzerrungen – gemindert werden können. Dabei werden Methoden vorgestellt, die unbewusst helfen, bessere Entscheidungen zu treffen.
Der Podcast thematisiert auch, wie Entscheidungsmechanismen im gesellschaftlichen Kontext genutzt werden könnten, beispielsweise durch Nudging (subtile Verhaltenssteuerung). Meissner verweist auf erfolgreiche Beispiele, etwa die Steuererhebung in Großbritannien, und diskutiert die ethischen Aspekte solcher Methoden.
Meissner spricht über die Unterschiede zwischen individuellen und Gruppenentscheidungen in Organisationen. Er stellt fest, dass viele Unternehmen, insbesondere in den USA, zunehmend systematische Ansätze zur Verbesserung ihrer Entscheidungsprozesse nutzen. Er bezieht sich dabei auf Studien, die einen direkten Zusammenhang zwischen guter Entscheidungsfindung und Unternehmenserfolg belegen.
In einem spannenden Teil des Interviews diskutiert Meissner die Rolle der Intuition bei Entscheidungen und betont, dass Intuition nur unter bestimmten Bedingungen zuverlässig ist. Er teilt persönliche Erfahrungen und gibt praktische Beispiele, wie man Entscheidungen bewusst und fundiert treffen kann.
Zum Abschluss wird das Thema Meditation und Achtsamkeit angesprochen. Meissner erklärt, wie regelmäßige Achtsamkeitsübungen zu klarerem Denken und besserer Emotionskontrolle führen können, was wiederum die Entscheidungsfindung verbessert. Er verknüpft dies mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlichen Erfahrungen.
Das Interview bietet tiefe Einblicke in die Komplexität der Entscheidungsfindung, sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext. Meissner untermauert seine Punkte mit Forschung und praktischen Beispielen und ermutigt die Hörer, bewusste Entscheidungsprozesse in ihr Leben zu integrieren. Sein Buch "Entscheiden ist einfach" wird als nützlicher Leitfaden empfohlen.